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Gläser 2
Vonêche & Beyond
Die neue Nullserie

 

02.10  Großes  Fußglas

02.10-Großes Fußglas02

  • Farblos.
  • D: 8,8 cm; H: 13,8 cm
  • Herst.: St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf runder getreppter Fußplatte – mehrstrahliger Stern auf der Unterseite – kurzer Balusterschaft. Der tiefsitzende Nodus hat feine wagrechte Rillen. Darüber konische Kuppa mit glattem Mundrand. Zwei  Ringe mit feinem Rillenmuster bzw. Spitzsteineln bilden den Boden der Kuppa. Die Wandung enthält (auf gekörntem Grund ) ein "gotisierendes" Dekor: Zwischen fünf Pilastern ebenso viele Kielbögen mit eingeschriebenen jüngeren Bögen und Vierpässen.
  • Schweres Glas mit leichtem Grauton. Dekor und sablé-Grund in guter Pressung.
     
  • Abb. Launay Hautin 1840, Planche 48 (als Teil einer Zuckerwassergarnitur) "Verres d'Eau, Moulure sablée gothique, No. 1757, Verre à eau", hergestellt in St. Louis. Dieser Becher auch bei Pazaurek abgebildet (a. a. O. S. 364, Abb. 317). Und planche 54, ebenfalls St. Louis. (No. 1880). Die Kuppa hier aber als Glockenform ausgebildet; deshalb  die Bezeichnung  "Verre hollandais". Weitere Stücke mit diesem Muster auf den genannten Blättern.
  • (Text geändert am 02.11.2007)

02.10 Großes Fußglas - Variante

02.10-Variante

  • Farblos.
  • D: 9 cm; H: 14,4 cm
  • Herst.: St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf runder getreppter Fußplatte – mit feinem Waffeldekor auf der Unterseite – kurzer Balusterschaft. Der tiefsitzende Nodus hat schmale senkrechte Rippen. Darüber konische Kuppa mit glattem Mundrand. Zwei getreppte Ringe mit feinem Rillenmuster umschließen den Boden der Kuppa. Die Wandung enthält (auf gekörntem Grund ) ein "gotisierendes" Dekor: Zwischen fünf Pilastern ebenso viele Kielbögen mit eingeschriebenen jüngeren Bögen und Vierpaß.
  • Schweres Glas mit leichtem Grauton. Dekor und sablé-Grund in guter Pressung.
     
  • Abb. MB Launay Hautin 1840, pl. 64, verre conique No. 2084 St.L. (2), m. sablée gothique.
     
  • Es hat etwa zwanzig Jahre gedauert, bis ich das Glas "anerkannte". Lange Zeit , so in der "1. Auflage" der Nullserie, hielt ich es für eine Reproduktion aus dem 20. Jahrhundert. Weil es auf dem Markt  ziemlich häufig auftauchte und weil das Glas einen leichten Grauton hatte, anders als die anderen Stücke aus St. Louis. Warum die beiden Gläser mit leicht unterschiedlichem Dekor - zur Herstellung waren 2 unterschiedliche Formen nötig - zur gleichen Zeit hergestellt und vertrieben wurden entzieht sich meiner Kenntnis. Daß das eine Glas Teil eines "Wassersatzes" war, kann nicht der Grund gewesen sein, denn diese Garnituren wurden üblicherweise aus Teilen der laufenden Produktion zusammengestellt.
  • (Text hinzugefügt am 02.11.2007)

  • Im neuen Museum von St. Louis, La Grande Place, in dem Pressglas angemessen vertreten ist, findet man eine weitere Variante, sozusagen eine Kombination beider Stücke: die Bodenplatte hat das Waffelmuster, der Nodus ist mit den horizontalen Kerben versehen.
  • (Text hinzugefügt am 22.03.2008)

02.11  Großes Fußglas

02.11-Großes Fußglas

  • Farblos.
  • H: 14.7 cm; D: 9 cm
  • Herst.: St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf achteckiger getreppter Fußplatte Balusterschaft; der Nodus – mit senkrechten Rillen – sitzt auf der Fußplatte auf. Die Kuppa ist konisch und hat einen breiten Mundrand. Im Boden der Fußplatte sind spiralig angeordnete schmale Strahlen, die von drei kleinen Ringen ausgehen. Kuppawandung mit reichem Rocaillendekor, die freien Flächen sind – im unteren Teil -  mit feinen Spitzsteineln, im oberen Teil  mit Körnung ausgefüllt. Auffälligste Dekorelemente sind vier aus gegenständigen C-Schwüngen gebildete große Medaillons und – jeweils dazwischen – 4 große Oliven mit darüberliegenden Voluten.
     
  • Abb. MB Launay Hautin 1840 (G 2), "planche 62, Pièces diverses. Verre Hollandais, m. sablée ... No. [?] St. L". Im Berliner Katalog nicht mehr zu finden: planche 62 erscheint nicht mehr als eigenständiges Blatt; die noch weiter produzierten Stücke von planches 61-66 und 68 werden nach planche 58 als "Extrait des Planches ..." abgedruckt.

 

02.12  Großes Fußglas

02.12-Großes Fußglas

  • Farblos.
  • H: 12,7 cm; D: 8,2 cm (Mundrand).
  • Herst.: Baccarat oder Val-Saint-Lambert.
  • Form und Dekor: Auf runder, leicht ansteigender Fußplatte runder Stiel mit diskusartigem Nodus. Bauchige Kuppa mit breitem Mundrand. 12 breite Rippen mit je einer herausgeschälten Linse in der Mitte  formen die Kuppa. Unter der Fußplatte 24strahliger Stern. Die Platte ist plan geschliffen.
     
  • Abb. des Fußglases als "verre en ballon" in einer Kopie des MB Launay Hautin 1834/35, 2e Partie, planche 2 in Montes de Oca, S. 291, in 6 verschiedenen Größen; Hersteller ist Baccarat. Die Zeichnung zeigt den Bodenstern allerdings nur mit 16 Strahlen. 
     
  • Die erste Abbildung des Musters findet sich in MB Baccarat 1831, Planche 28 "Moulé à Bambouts [!]" (S. Sautot, S. 23). (Nochmal abgedruckt in Montes de Oca, S. 292).
  • Dort ist eine >Zuckerwassergarnitur ("Verre d'eau") abgebildet, die die uns bekannten Einzelteile enthält: Große und kleine Karaffe, Zuckerdose, Glas und Tablett. Das Wasserglas (wahrscheinlich Gr.2, wie unser Exemplar) hat allerdings eine konische Kuppa. (Diese Form wird "gondole" genannt). 
     
  • Ein ähnliches Fußglas mit diesem Muster ist auch aufgeführt in den Tarifen von Vonche, VSL und Zoude (2. Seite oben: "Verres à boutons, à Eau, Bamboux taillés à perles").

 

02.13 Großes Fußglas

02.13-Großes Fußglas

  • Farbe: Gelbgrün transluzid.
  • H: 15,5 cm; D (Mundrand): 9cm.
  • Herst.: Zoude oder Baccarat (?)
  • Form und Dekor: Auf sechseckiger leicht ansteigender Fußplatte sechseckiger, oben eingezogener Balusterstiel . Die sechseckige konische Kuppa ist zweigeteilt. Der untere Teil umfaßt den Oberteil manschettenartig. Unten kleinere, oben größere aufsitzende ellipsenförmige Linsen. Der Mundrand ist rund.
  • Auf der Gewerbeaustellung 1847 in Brüssel (l'Exposition de l'Industrie belge) stellte  Zoude et Cie. ein Wasserglas in dieser Form aus. Das Glas war farblos, die Linsen waren braun überfangen. Siehe Patrimoine, S. 91, Abb. unten links: "Verre à eau en cristal incolore doublé de brun. L. Zoude et Cie., vers 1847. H: 16,1 cm; diam. pied 8,5 cm; diam. sommet 8,9 cm. Musée du Verre, Liège (Inv. C/224)."
  • Auch Philippe, a.a.O., p. 108, Abb. 57 (in Schwarzweiß): "... verre à lorgnettes de couleur. Pièce[s] exposée[s] par Zoude à l'Exposition de 1847. H. ...16 cm. " S.a.  p. 107.
  • Die Abb. eines ähnlichen Glases findet man aber auch schon MB Launay Hautin (B), pl. 102. Pièces diverses. Verre medicis. No. 2984. B. (2), m. doubles pontils. Hersteller ist also Baccarat. Da ist der Stiel etwas schlanker  und der Übergang von Stiel zu Kuppa weicher als bei unserem Exemplar.

02.14 nicht besetzt.

 

02.15  Großes Fußglas

02.15-Großes Fußglas-1

 

  • Farblos.
  • H: 14,7 cm; D:(Mundrand): 8,2 cm.
  • Herst.: St. Louis
  • Form und Dekor: Auf getreppter Fußplatte (Unterseite spiralig angeordnete, zur Mitte hin kleiner werdende Spitzsteinel mit ausgekugelter Pseudo(?)-Abrißmarke) kurzer runder Stiel, der in 12 spiralig gedrehte und nach oben breiter werdende  Rippen übergeht  und den unteren Teil der Kuppa bildet. Darüber vier schmale umlaufende Kerben. Oben breiter Mundrand. Dazwischen vier Felder mit stilisiertem Blumenarrangement auf Postament auf gekörntem Grund. Die Felder sind durch 4 breite Spitzsteinelstreifen voneinander getrennt. Platte und Stiel sind ähnlich wie bei Nr. 02.17. Der Stiel ist hier etwas schlanker und länger.
  • Auf der Fußplatte und am Stielansatz sind 4 Preßnähte erkennbar.
     
  • Abb. MB Launay Hautin 1840, pl. 13. Verres en gondole, sans bouton, m. sablée et fleurons. [Nr. und Größe unleserlich] St.L. Unmittelbar links neben 02.17, als 1. Glas in der 1. Reihe. Die Zeichnung ist durchgestrichen.

 

02.16  Großes Fußglas

02.16-Großes Fußglas 001

  • Farblos.
  • H: 14,6 cm; D:9,3 cm.
  • Herst.: St. Louis
  • Form und Dekor: Auf achteckiger Plinthe mit Spitzsteinelmuster kleine achteckige Fußplatte. Darauf kurzer runder Stiel mit achteckigem Nodus mit wagrechten Querrillen. Darauf glockenförmige Kuppa mit gebogtem Mundrand. Kuppawandung mit nach oben größer werdender Spitzsteineln ("diamants biseaux").
  • Schweres helles Kristallglas (510g).
  • 2 von vermutlich 4 Preßnähten erkenn- bzw. fühlbar.
     
  • Abb. MB Launay Hautin , pl. 13, "Verres en tulipe. St. L., m. diamants biseaux, jambe balustre."
  • Von den 6 Abbildungen in dieser Reihe sind 5 durchgestrichen.
  • (Text hinzugefügt am 02.11.2007)

02.17  Großes Fußglas

02.17-Großes Fußglas02.17-Großes Fußglas -Detail

  • Farblos.
  • H: 14,5 cm; D(Mundrand oben): 7,8 cm.
  • Herst.: Baccarat und St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf rundem getreppten Fuß (Unterseite mit spiralig angeordneten Spitzsteineln) dicker runder Stiel, der sich oben zu 12 gedrehten Rippen  erweitert, die  den unteren Teil der Kuppa bilden. Die Kuppawandung ist durch  4 Kerbreihen unten, dem breiten Mundrand oben und 6 senkrechten Kerbreihen in 6 Felder geteilt, in denen auf gekörntem Grund  je ein s-förmiges Blattarabeskendekor eingefügt ist.(Das S ist seitenverkehrt).
     
  • Abb. MB Launay Hautin 1840, pl. 13 Verres en gondole, sans bouton, m. sablée et arabesques . 1. Reihe, 2. von links.
     

02.18  Großes Fußglas

02.18-Großes Fußglas02.18-Großes Fußglas-Detail

  • Farblos.
  • H: 14,2 cm; D (Mundrand): 8,7 cm.
  • Herst.: Baccarat.
  • Form und Dekor: Auf getreppter Fußplatte (Spitzsteineldekor mit ausgekugeltem Zentrum auf der Unterseite) kurzer runder Stiel, der  in 2 Reihen sich überlappender Zacken endet, die sich manschettenartig um den Unterteil der Kuppa legen. Die Kuppa ist kelchförmig und hat einen breiten Mundrand. Auf  gekörntem Grund zwischen 10 senkrechten stilisierten Stengeln jeweils 3 übereinanderliegende sich durchbrechende Schilde mit je einem Rautenstern.
     
  • Abb. MB Launay Hautin 1839 (G und B), pl. 45. [1. Reihe.] Pièces diverses. Verre en gondole. M.  sablée mauresque. No. 1697. B. (1)
  • In Exemplar G sind die ersten 5 Objekte (No. 1893-97) durchgestrichen.

 

02.19 Großes Fußglas

02.19-Großes Fußglas

  • Farblos.
  • H: 15,8 cm; D: 8,6 cm.
  • Herst.: St. Louis.
  • Form und Dekor:  Auf achteckigem Fuß mit Pseudofacetten balusterartiger achteckiger Stiel und achteckige konische Kuppa; der breite Mundrand ist rund. Das untere Drittel des Kuppa besteht aus 2 übereinanderliegenden achteckigen Überfängen. Der obere Teil ist achtfach facettiert; in der Mitte breites Band aus feinen wagrechten Kerben, umschlungen von vier s-förmigen Girlanden.
     
  • Abb. Launay Hautin 1841, pl. 84. No. 2583 St. L. (2). Verre conique, m. draperie et filets.

 

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© Copyright 2001-2009  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Samstag, 3. Januar 2009