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Karaffen 3
Vonêche & Beyond
Die neue Nullserie

 

01.20  Ölkaraffe

01.20-Ölkaraffe

  • Farblos.
  • H (am Henkel): 22 cm.
  • Herst. Baccarat und St. Louis.
  • Form und Dekor: Konisch mit großer Tülle und geschwungenem, angesetzten Henkel. Die runden senkrechten Rippen laufen bis zum Boden und bilden unten ein sternförmiges Muster. Sie enden oben spitz. In die Rippen sind zwei Reihen Linsen,
  • in den Hals sind vorn (dem Henkel gegenüber) 6 Facetten eingeschliffen.
  • Stöpsel fehlt.
  • Abb. Launay Hautin 1840 pl. 11, "Carafes à huile, à bambous, forme étrusque, B. et St.L.". Die Zeichnung ist durchgestrichen.
  • In den drei frühen Tarifen von Vonêche, VSL und Zoude wird eine ähnliche Ölkaraffe als "Carafe à l'huile No. 5, Bamboux" vorgestellt. Es scheint aber, daß das Muster, das in diesen Tarifen auch als "bamboux à perles" bezeichnet wird, später nur noch in Baccarat und St. Louis verwendet worden ist.
  • S.a.  02.09, 02.12, 02.20 und 02.30.

 

01.21 Kleine Karaffe

01.21a-Kleine Karaffe01.21-Kleine Karaffe

  • Farblos.
  • H (ohne Stöpsel): 13 cm; (mit Stöpsel): 15,4 cm; D: 7,5 cm
  • Herst.: Baccarat und St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf dicker mehrpassiger Fußplatte kugeliger Korpus. Der nach oben enger werdende Hals wird unten und in der Mitte von 10eckigen facettierten Ringen umfaßt und endet  in einem breiten kragenförmigen Gießrand. Der pilzförmige breite Stöpsel ist im mittleren Teil ebenfalls facettiert, die Oberseite ist gekerbt. Fußplatte und untere Hälfte des Korpus haben schräges Walzendekor, die obere Hälfte weist unten ein schmales Fries aus schräggestellten - geschliffenen - feinen Kerben auf, der obere Teil ist zehnfach facettiert. Der Hals ist im unteren Teil ebenfalls 10fach facettiert, der obere Teil, zur Aufnahme des Verschlusses, innen und außen glatt.
     
  • Abb. MB Launay Hautin (1840), Pl. 22, "Verres d'eau. Moulé à SS . et taillé à ctes fines. No. 1321. Carafe à fleur d'orange."
  • In diesem und dem nächstfolgenden Launay-Hautin-Katalog (G) wird auf der jeweils ersten Seite der  "2e Partie" ein Service angeboten, dessen Dekor den gleichen Namen trägt wie das für unsere kleine Karaffe - "Moulé SS...."   "SS." ist   die vor-läufige Bezeichnung für das spätere "bambous tors".

 

01.22-01.29 nicht besetzt.

 

01.30  Flacon

01.30-Flacon

  • Farblos.
  • D: 8,8 cm; H: 11,5 cm; ohne Stöpsel: 7,5 cm.
  • Herst.: St. Louis.
  • Form und Dekor: Kugelform. Zwischen fünf dicken Rippen je 3 sich überlappende Blätter; die unteren 5 mit Längskerben bilden den Boden. Der zylindrische Hals ist 10fach facettiert und hat einen breiten Gießrand. Stöpsel und Öffnung sind nicht geraut. Dekor des Stöpsels ähnlich Korpus.
    01.30a-Flacon-Detail
  • Abb. MB Launay Hautin (1840), pl. 29, "Flacons de toilette," 3. Reihe Mitte. No. 1439 St.L. (2.3.4) “m. à écailles et bambous”.
  • Nicht mehr in den beiden Katalogen von 1841.
  • Kristall. Nicht stempelgepreßt.

 

01.31  Flacon

01.31b-Flacon

  • Farblos.
  • D: 6,8 cm; H: 13,1 cm; ohne Stöpsel: 9 cm.
  • Herst.: Baccarat und St. Louis.
  • Form und Dekor: Auf sechseckiger Fußplatte  mit Bodenstern (dessen Spitzen durch Schliff der Kanten tw. abgeschnitten sind) birnenförmiger sechseckiger Korpus.
    Sechs Rippen, die aus sich überlappenden lanzettlichen Blättern geformt sind, steigen von der Fußplatte auf. Zwischen den Rippen sechs Felder mit schmalen horizontalen Wülsten; alles abgeschlossen durch einen sechseckigen Ring, auf dem ein kurzer runder Hals sitzt. Breiter Gießrand. Der Stöpsel hat die Form eines Pinienzapfens und hat  das gleiche Dekor wie der Korpus.
    Das Dekor hat Ähnlichkeiten mit dem der Likörkaraffe 01.13; statt der glatten Rippen hier Blätter.
     

Ergänzung Dezember 2008:

  • Abb.: MB Launay Hautin 1839, pl. 29, "Flacons de toilette." Vorletzte Reihe, letzte Abbildung (durchgestrichen!)." No. 1451. B. et St. L. (5). M. à raies et feuilles, f. étrusque."
     
  • Der Flacon zählt zu den frühesten Pressglaserzeugnissen auf dem Kontinent. Zum 1. Mal findet er sich im d'Artigues  Tarif [p. 21] - also dem Teil, der im VSL Tarif um 1830 wieder auftaucht - "Flacons de toilette, à pied feuilles d'artichaut". Auch:  MB VSL und Zoude 1839 , pl. 17  "Flacons. Fe Etrusque. No. 474 m. à feuilles d'artichaut." (Auch noch in den VSL Tarifen von 1843,1847 und 1855).
  • Da der Flacon relativ leicht ist, dürfte es sich um "demi cristal" handeln, und als Produzenten kämen eher die belgischen als die lothringischen Kristallerien in Frage.  

 

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© Copyright 2001-2009  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Samstag, 3. Januar 2009