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Die "Nullserie" 1

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Die vorgesehene Neusortierung der Nullserie ist erfolgreich abgeschlossen. Bis mind. Ende 2007 finden Sie die Objekte hier (auf den folgenden Seiten) in der gewohnten Sortierung als “alte Nullserie”, die neue Nullserie mit neuen Stücken und neuen Texten finden Sie hier.

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  • Farblos.
  • H: 10 cm; D: 7,7 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst.: Baccarat.
  • Form und Dekor: Zylindrisch. Breiter Mundrand, oben geschliffen. Wandung "gotisierend": Auf gekörntem Grund 8 Spitzbögen mit eingeschriebenen Dreipässen. Darin sechseckige Rautensterne, darunter Kreuzblume. Unterer Abschluß: wagrechte Kerben. Aufwendig gestalteter Fuß: Acht fein gekerbte Halbkegel laufen auf eine geschliffene ("gekugelte") Pseudo-Abrißmarke zu. (Zur Abrißmarke s. Mucha, "Mechanization", S. 7 u. 8.)
  • Abb. Launay Hautin (G) um 1840, planche 12 "Gobelets. No. 1057 (2) B[accarat]." Der letzte Becher in der 6. (letzten) Reihe.
  • Fast "weißes" Kristallglas, ca. 500 g schwer, tadelloser Abdruck des Reliefdekors. Geringe Absplitterungen am Mundrand innen. Die Zwei in Klammern hinter der Fabrikationsnummer ist die Größenangabe: Wasserglas.

 

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  • Farbe: honiggelb transluzid.
  • H: 9,5 cm; D: 7,7 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Zylindrisch, am Fuß leicht eingezogen. Nicht sehr breiter Mundrand. Wandung: auf gekörntem Grund Blattwerk, Rocaillen und Palmetten (vierfach wiederholt). Ein achtpassiger Fuß mit Palmetten umgibt den Korpus manschettenartig. Unterseite: Achtfacher Mäander aus parallelen Rillen gebildet außen; im Zentrum 8 konzentrische Rillen.
  • Der sablé-Grund am Fuß zwischen den Palmetten kaum erkennbar.
  • Von Anfang an im Visier der Pressglas-Korrespondenz. (S. P-K 98/1 (3 Beiträge); 98/2 (2 Beiträge); 99/2 ("Nachtrag")). Auf den ersten Blick scheint es sich um ein frühes Produkt von St. Louis zu handeln - s. Abb. Launay Hautin (Berliner Exemplar) planche 54 "No. 1887 St. L (2) [Wasserglas], Gobelet cylindrique m. sablée rocaille".Nur die oberen Ranken rechts und links von der Zentralpalmette scheinen anders. Der zweite Blick - auf die Unterseite - ist entscheidend: Das Original weist im Zentrum die Pseudo-Abrißmarke auf umgeben von einem schmalen Ring von Spitzsteineln.
  • Das häufige Vorkommen dieses Bechers in den vergangenen Jahrzehnten auf Antik-Märkten und bei Auktionen - in unterschiedlichen Farben und (wenn auch geringfügig) unterschiedlichen Größen, gelegentlich mit Deckel - läßt eine Reproduktion vermuten, möglicherweise aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, ähnlich wie bei Fußbecher Nr. 0.21 dieser Sammlung.

 

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0.01 Teller

  • Farblos.
  • D: 17,8 cm; H: 2,6 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: Rund, Standring, Fahne konvex.
  • Im Spiegel auf gekörntem Grund Blumenstrauß, der durch ein schmales Band zusammengehalten wird. In Tiefrelief. Das Dekor der Fahne wird in die Randgestaltung einbezogen: zwischen 6 großen liegenden C-Schwüngen befinden sich 6 kleine, von denen symmetrisch Rocaillenpaare ausgehen, die großen C-Schwünge füllend. Im Zentrum der kleinen C-Schwünge ist eine Blütenrosette, darunter eine Palmette (Muschel). Das Ganze auf gekörntem Grund.
     
  • Die Körnung ist nicht durchgehend scharf; das Glas enthält größere Luftblasen. Es hat einen leichten Grauton. Der Standring ist nicht geschliffen und auch nicht ganz plan. Ein Drittel des äußeren Randes hat noch deutliche Grate.
  • Eine der Varianten der vielbesprochenen Preßglas-Inkunabel. Siehe Morris, S. 190 und Abb. 123; Spillman, S. 360, Nr. 1401 und Spillman, Annales, S. 330 ff. und Fig. 1 & 2.
  • Auch MB Launay Hautin (B), planche 58, "Nr. 1976, St.L., assiette à dessert m. sablée ro-caille, fond Bouquet". 5 Größen sind angegeben: "8. 7 1/2. 7. 6 ½. 6." Umgerechnet (1 pouce = 27,07 mm) ergibt das ca. 21,6; 20,3; 19; 17,6 und 16,2 cm. Im Vergleich zu un-serem Teller ist der Blumenstrauß im Spiegel (wie auch auf dem Deckel der "Boite à Savon, St.L., Nr. 1941", planche 56 a.a.O.) seitenverkehrt. Andere Unterschiede betreffen die Palmetten in den kleinen C-Schwüngen und die einzelnen Blumen des Blumenstraußes.
  • In den Größen 215, 200, 190, 175 und 160 mm und unter der gleichen Bezeichnung taucht  der Teller auch noch im Firmenkatalog von St. Louis 1873 auf.

 

0.02

0.02  Kleiner Teller

  • Farblos.
  • D: 10,8 cm; H: 2 cm
  • Ohne Marke.
  • Herst. unbekannt.
  • Form und Dekor: In vieler Hinsicht eine gröbere Variante des vorigen Tellers. Der sablé-Grund ist nicht so dicht, die einzelnen Punkte sind in konzentrischen Ringen im Spiegel und auf der Fahne verteilt. Das Blumenbukett ist weniger detailliert, die Rocaillen ähneln Bohnenranken. Mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit Nr. 1402 S. 360 Spillman. Wie beim vorigen Teller hat das Glas einen leichten Grauton

 

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Var. Andere Größe: D: 11,2 cm; H: 2,3 cm. Stark beschädigt.

 

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© Copyright 2001-2008  Simon Becker.  Stand dieser Seite: Donnerstag, 2. Oktober 2008